Das Schreiben eines Buches ist eine sehr langwierige Angelegenheit. Und damit ist die Arbeit noch gar nicht erledigt, es muss noch lektoriert werden, es braucht ein Layout und die Marketingmaschine muss zwischendurch auch anlaufen. Autoren denken daher langfristig, mit einem weiten Zeithorizont. Da gibt es noch etwas, das einen hohen Zeithorizont erfordert: Bitcoin.
Möglicherweise passen die beiden Dinge wunderbar zusammen. Ergänzen sich, unterstützen einander. Aber eines vorneweg: Das hier ist keine Anlageberatung. Ich erkläre dir, lieber Leser, nicht, wie du dein Geld anlegen sollst.
Der lange Zeithorizont
Bitcoiner sprechen gerne vom langen Zeithorizont. Wer einen langen Zeithorizont hat, der denkt langfristig und schiebt kurzfristigen Konsum auf, um in die Zukunft zu investieren. Sparen zeugt ebenfalls von einem langen Zeithorizont. Sparen zerstört Geld nicht, es ist stattdessen aufgeschobener Konsum. Wer spart, der tut das, um das Geld in einem späteren Zeitpunkt auszugeben. Eine niedrige Zeitpräferenz drückt etwas Ähnliches aus: Wer eine niedrige Zeitpräferenz hat, der lässt zum Beispiel den Konsum im Jetzt-Moment sein und spart stattdessen für die Zukunft.
Don’t chase the moment, aim for the long term. #Bitcoin pic.twitter.com/anIvVKeNP9
— Carl ₿ MENGER ⚡️ (@CarlBMenger) March 3, 2025
Bitcoin ist eigentlich keine gute Investition in dem Sinne, dass es keine Renditen abwirft. Bitcoin wird dennoch als Investition genutzt, weil sein Preis ständig steigt. Zwar mag es mit dem Preis auch mal wieder runtergehen, doch wer sich den BTC Chart anschaut und rauszoomt, der sieht schnell, dass es bisher stetig bergauf geht. Auch kurzfristige Investitionen mit Bitcoin können erfolgreich sein, wie die Vergangenheit zeigt, doch es bietet sich vor allem für den langen Zeithorizont an.
Bitcoins Zyklen
Bislang bewegt sich der Bitcoin-Kurs innerhalb von Vierjahreszyklen. Innerhalb dieses Zyklus steigt der Preis eines BTC, erklimmt am Ende neue Höhen, dann platzt die Blase und der nächste Zyklus fängt an. Trotz dieser Blasenbildung bewegt sich der Preis von Bitcoin nach jedem Zyklus auf einem höheren Niveau als zuvor. Es geht stetig, aber langsam bergauf, mit gelegentlichen Talfahrten.
Viel wird darüber diskutiert, was den Zyklus bestimmt. Er korreliert etwa mit dem Halving-Event, bei dem die Block Rewards für die Miner pro geschürften Block halbiert werden (niedrigeres Angebot + gleichbleibende oder höhere Nachfrage = höherer Preis). Gleichzeitig korreliert der Zyklus auch mit den im Umlauf befindlichen US-Dollarn (je mehr US-Dollar, desto mehr Geld für Investitionen).
Autoren und der langfristige Horizont
Wer Autor ist, der denkt gezwungenermaßen langfristig (davon geht der Autor dieses Artikels zumindest aus), denn bis zur Veröffentlichung eines Romans vergehen viele Monate, manchmal Jahre.
Autoren im Self-Publishing gehen unterschiedlich mit ihren Einnahmen um – wenn sie denn welche erzielen. Manche finanzieren ihre Schreibkunst komplett durch ihren Brotjob, andere wiederum investieren ihre Einnahmen direkt in das nächste Projekt. Was aber, wenn der Autor zunächst die Einnahmen in Bitcoin steckt?
Wie beschrieben, langfristig ging es bislang immer bergauf mit Bitcoin und es gibt derzeit nichts, was dem im Wege stehen könnte. Ein Autor könnte langfristig investieren und seine Einnahmen in Bitcoin stecken, mit dem Ziel, die Gewinne aus dem Verkauf für das nächste Buchprojekt zu verwenden. Und am Ende bleibt von den Gewinnen eventuell etwas über. Ein schickeres Cover, eine größere Marketingkampagne, Geld für Buchmessen … viel ließe sich damit anstellen.
Ohne Gefahr ist diese Strategie jedoch nicht. So könnte der Zeitpunkt des Einstiegs schlecht gewählt sein. Dann, wenn das Geld gerade gebraucht wird, könnte Bitcoin zu einem niedrigeren Preis notieren. Der Verkauf würde also zu Verlusten führen.
Je längerfristiger jedoch das Projekt, je länger der Zeithorizont, je mehr Geduld, desto höher die Chance, mit Gewinnen zu verkaufen. Ob diese Strategie tatsächlich zum eigenen Arbeitsrhythmus passt, muss jeder für sich selbst entscheiden.